Immer wieder fragen mich Betroffene, ob wohl andere Opfer an den gleichen Fake wie sie selbst geraten sind. Sie senden mir Namen und Lebensgeschichte „ihres“ Fakes und hoffen, dass ich mich erinnere, falls ich Ähnliches schon einmal gehört habe.
So einfach ist das aber nicht, denn Tatsache ist:
• In 95% aller Fake-Geschichten spielen psychische Erkrankungen, Todesfälle, Unfälle und schwere Krankheiten wie Krebs eine Rolle. Auch Gedächtnis- und Stimmverlust kommen recht häufig vor.
• In mindestens 70% aller Stories reisen die Fakes für einen längeren Zeitraum ins Ausland, leben dort oder haben Familie dort.
• Viele Fakes behaupten, im Polizei- oder Geheimdienst bzw. für die Regierung zu arbeiten oder sich in Zeugenschutzprogrammen zu befinden. Andere erzählen, Stalking-Opfer geworden zu sein. Dadurch steht ihnen ein besonders großes Repertoire an Ausreden zur Verfügung, denn sie dürfen angeblich keine privaten Informationen von sich preisgeben, sind ständig unterwegs oder müssen irgendwo untertauchen …
• Die Arten der Manipulation ähneln sich immer: Plötzliches sich Zurückziehen, um das Gegenüber mürbe zu machen, Eifersucht schüren, Vorwürfe in Gegenvorwürfe umwandeln. Manchmal gibt es auch offene Drohungen oder es wird Angst geschürt, indem der Fake behauptet, er verfüge über „besondere Fähigkeiten“ und könne Unglück über den Anderen bringen.
• Es gibt zigtausende Fake- und Scammer-Accounts. Viele ändern ihre Namen immer wieder. Die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene mit dem gleichen Fake zu tun hatten, ist äußerst gering.
• Bei Scammern sind die Lebensgeschichten nahezu identisch. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Letzte Aktualisierung: 28.12.2022