Recherchieren mit Bildern

Der erste Schritt der Recherche sollte immer die Bildersuche sein, denn sie ist leicht durchführbar und kann – sofern sie denn Ergebnisse liefert – schnell und sicher Beweise dafür liefern, dass jemand ein Fake ist.

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Seiten und Apps, mit denen man nach Bildern suchen kann. Ich stelle hier nur eine Auswahl vor, mit denen ich die besten Suchergebnisse erzielt habe. Leider ist es ein Gerücht, dass jedes gestohlene Bild immer als solches entlarvt werden kann. Fotos, die aus privaten (also nicht öffentlich sichtbaren) Accounts oder von Instagram geklaut wurden, werden in der Regel nicht oder nur mit viel Glück und/oder über Umwege gefunden. Das Gleiche gilt für Bilder, die im Nachhinein mit Hilfe von Filtern stark verfremdet, extrem beschnitten oder gespiegelt wurden. So einfach ist das mit der Bildersuche also gar nicht. Es gehört eine ganze Menge Glück dazu. Und natürlich kann auch ein Fake die Fotos, die er verwenden möchte, erstmal selbst durch eine Suchmaschine schicken und dann nur die nehmen, die nicht gefunden wurden. Weder das Opfer, noch der Mensch, dessen Fotos gestohlen wurden, wird den Missbrauch so entdecken können.

Tineye
Auf der Website Tineye kann man ganz leicht Fotos hochladen. Tineye durchsucht dann das Internet und spuckt, rein theoretisch, in wenigen Sekunden das Ergebnis aus.

Google
Mit der Bildersuche von Google  kannst du nicht nur per Suchbegriff nach Bildern suchen, sondern auch nach konkreten Fotos. In der Eingabezeile befindet sich ein kleines Kamera-Symbol. Nach einem Klick darauf öffnet sich ein Eingabefenster und du kannst dein Foto direkt hineinziehen oder es hochladen.

Photo Sherlock
Hilfreich für die Suche mit dem Smartphone ist die App Photo Sherlock, die für Android und Apple erhältlich ist. Sie ist einfach zu bedienen und erzielt gute Ergebnisse. (Unbezahlte Werbung wegen Produktnennung.)

Was, wenn die Bildersuche keine Ergebnisse geliefert hat?
Wenn die Bildersuche keine Ergebnisse geliefert hat, solltest du dir die Fotos ganz genau ansehen.
Liegen Zeitschriften herum? Kann man Flaschenetiketten, Getränkedosen oder Verpackungen von Lebensmitteln erkennen? Sieht man Steckdosen, Fenstergriffe oder Lichtschalter? Sind im Hintergrund Autokennzeichen oder Straßenschilder mit abgebildet?
Oftmals findet man anhand solcher Details zumindest heraus, dass die Person auf den Fotos sich nicht in dem Land aufhält, in dem der Fake vorgibt zu sein, weil auf den Bildern ausländische Etiketten, Straßennamen oder Steckdosen zu sehen sind.

Hier findest du eine kleine Auswahl amerikanischer Lichtschalter, Steckdosen und ein Schiebefenster:



So sehen Lichtschalter und Steckdosen in Dänemark aus:


Über Zusendungen weiterer Beispiele aus dem Ausland würde ich mich freuen.

Letzte Aktualisierung: 28.12.2022