Worte an Betroffene

Du hast selber Ähnliches erlebt?
Ich möchte dieses Seite mit einem Zitat aus der Mail einer Betroffenen beginnen. Es hat mich sehr berührt, denn ich finde, sie beschreibt darin sehr treffend, wie sich ein Mensch fühlt, der herausgefunden hat, dass er Opfer eines Fakes wurde:

„Es ist inzwischen in mir schon sehr viel kaputt gegangen, was ich natürlich alles selber zu verschulden habe. Gerne würde ich mich einfach dieser unendlichen Angst stellen, dass ich mich in etwas verloren habe, was mir so viel Liebeskummer bereitet und einen Platz in meinem Leben eingenommen hat, was nicht mal mit sehr viel Goodwill zu erklären ist.
Ich weiß nur gerade nicht, was das mit mir machen wird und wie ich aus der Nummer dann rauskomme, ohne dass ich um mein Innenleben fürchten muss. „

A.F.

Ich möchte dich dazu auffordern, mit geradem Rücken und erhobenen Hauptes aus der Sache herauszugehen. Dir werden Mitmenschen einreden wollen, du seist selber schuld, es gehörten ja immer zwei dazu, du sollest mal darüber nachdenken, warum du für so etwas empfänglich gewesen wärest. Letzteren Punkt zu überdenken, macht bestimmt Sinn, Selbstvorwürfe sind allerdings müßig.
Jeder Mensch, dem so etwas passiert ist, weiß, wie perfekt manche Fakes arbeiten und welche Psychotricks sie anwenden. Außerdem ist es heutzutage durchaus üblich, sich im Internet kennenzulernen. Es kann also im Grunde jedem passieren, der Kontakt zu Fremden dort hat.

Man wird dir raten, das Ganze so schnell wie möglich zu vergessen, und sagen, dass man deine Gefühle nicht mit denen vergleichen könne, die man im Real Life habe. Du kannst dir das anhören, das Schöne aber ist: Du MUSST es nicht!

Tu das, was für dich in diesem Moment wichtig ist. Sei traurig, sei wütend, sei enttäuscht, rede darüber oder schweige, such dir – wenn du sie benötigst – professionelle Hilfe. Du entscheidest ganz alleine.
Aber vergiss niemals: Was der Fake tut, hat mit dir letzten Endes wenig zu tun. Es ist seine Entscheidung, eine Art Doppelleben zu führen, aus der Realität zu fliehen, andere Menschen (und sich selbst) anzulügen. Du bist du. Und sei stolz darauf, was du bist: Real. Ein echter, ehrlicher Mensch.

Die Wege des Fakes und dir haben sich an irgendeinem Punkt gekreuzt, nun lass sie wieder auseinander gehen und nimm Abschied. Erlaube nicht, dass der Fake dein weiteres Leben beeinflusst!